Ich war zwölf...

Titel: Ich war zwölf...
Untertitel: und konnte mich nicht wehren. Die Geschichte eines Missbrauchs
Autorin: Nathalie Schweighoffer
Verlag: Bastei Lübbe
Kategorie: Autobiografie, Missbrauch
Taschenbuch: 304 Seiten
Erscheinungsjahr: 2011


Klappentext:
"Nathalie ist zwölf, gerade am Beginn ihrer Pubertät. Sie liest Micky-Maus-Hefte und spielt gern Prinzessin. Ein ganz normales Mädchen, das stolz ist, wenn ihr Vater sie lobt und "meine Beste" nennt. Doch eines kann sie nicht verstehen: dass ihr Vater auch nachts zu ihr kommt, wenn schon alle anderen schlafen. Er streichelt sie dann und bedrängt sie, Dinge mit ihm zu tun, die man doch nicht tun darf. Lange Zeit schweigt Nathalie, aus Verwirrung, Scham und Angst. Eines Tages jedoch faßt sie Mut und beginnt zu sprechen ..."


Feedback:
Der Nachname der Autorin ist mir sofort ins Auge gesprungen.
Je mehr ich von ihrer Geschichte las, desto treffender fand ich ihn.
Was sie nämlich viele Jahre lang tat, war schweigen und hoffen...

Ihr Buch heißt "Ich war zwölf... und konnte mich nicht wehren.".
Es handelt von Missbrauch in der eigenen Familie.
Nathalie liebt ihren Vater - wie jedes andere Mädchen - sehr und ist unglaublich stolz, wenn er ihr seine Aufmerksamkeit schenkt. Besonders stolz ist sie, dass sie ihm bei seiner Arbeit helfen kann, indem sie mit ihren jungen Jahren schon seine Rechnungen schreibt. Doch genau das wird ihr eines Tages zum Verhängnis.
Zunächst weiß sie nicht, wie sie damit umgehen soll, als ihr Vater nachts zu ihr kommt und sie streichelt, wenn ihre Familie schon am Schlafen ist. Er wird ihr unheimlich, als er sie bedrängt und versucht, Dinge mit ihr zu tun, die ein Vater nicht mit seiner Tochter tun darf. Sie ist gerade erst zwölfeinhalb, als er sie das erste Mal vergewaltigt.
Von diesem Tag an passiert das fünf Jahre lang fast täglich.

In ihrem Buch beschreibt sie ihre fürchterliche Angst, mit der sie jeden Tag zu kämpfen hatte. Sie war sehr verzweifelt und wusste sich nicht zu helfen. Sie erzählt, warum sie nichts sagen konnte, womit er ihr drohte und wie er sie mit seinem Ledergürtel läuterte.

Sie spricht ihre Leser direkt an ("Danke, dass Sie sich meine Schreie angehört haben." - letzter Satz), meckert sie an, nicht immer wegzusehen und stattdessen einzugreifen, zu helfen..
Ihre Wut und ihr Hass auf ihren Vater sind in jeder Zeile rauszulesen.

Ich finde ihre Geschichte sehr ergreifend und ich denke, es zeugt von so so viel Stärke, eine Geschichte - wie die ihre - aufzuschreiben und von unfassbarem Mut, sie mit allen zu teilen.


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